Bleibequoten für internationale Studienanfänger/innen der Jahrgänge 2006–2012, jeweils fünf bzw. zehn Jahre nach Studienbeginn
Viele internationale Studierende möchten auch nach dem Abschluss ihres Studiums in Deutschland bleiben. Die Untersuchung der tatsächlichen Bleibequoten lassen sich jedoch nur für Studienanfänger/innen aus Nicht-EU-Ländern ermitteln, da diese für ihr Studium in Deutschland – im Gegensatz zu Studierenden aus EU-Ländern – einen Aufenthaltstitel benötigen und somit im Ausländerzentralregister (AZR) erfasst werden. Auf dieser Grundlage ergab eine aktuelle Berechnung des Statistischen Bundesamtes, dass sich von den im AZR erfassten Studierenden, die zwischen 2006 und 2012 ein Studium in Deutschland begannen, fünf Jahre nach Studienbeginn noch 55% und zehn Jahre nach Studienbeginn noch 46% in Deutschland aufhielten. Ein knappes Drittel (30%) der Personen, die sich zehn Jahre nach Studienbeginn noch in Deutschland aufhielten, verfügte mittlerweile über eine unbefristete Niederlassungserlaubnis, ein knappes Viertel (24%) hatte inzwischen die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen. Ein weiteres Drittel (33%) verfügte über eine befristete Aufenthaltserlaubnis für Erwerbszwecke (13%), Studienzwecke (11%) oder aus familiären Gründen (9%). Die Analyse des Statistischen Bundesamtes zeigt zudem, dass die Bleibequoten der erfassten internationalen Studienanfänger/innen im beobachteten Zeitraum einer klaren Entwicklung unterliegen: So lag die Bleibequote zehn Jahre nach dem Studienbeginn zunächst relativ stabil bei 43% bis 45% (Anfängerkohorten 2006 bis 2010), stieg dann aber auf 48% (Anfängerkohorte 2011) und zuletzt sogar auf 51% (Anfängerkohorte 2012).