Anteil positiver Bewertungen zu ausgewählten Aspekten des deutschen Wissenschaftssystems von deutschen und internationalen Wissenschaftler/innen 2023
Das Wissenschaftssystem in Deutschland sieht sich schon seit mehreren Jahren mit großen Herausforderungen konfrontiert. Aus diesem Grunde sind die Einschätzungen der Wissenschaftler/innen zu dessen aktuellem Zustand von erheblichem Interesse. Dabei zeigt sich, dass internationale Forschende die Wissenschaft in Deutschland zumeist positiver einschätzen als ihre deutschen Kolleg/innen: Positive Bewertungen des Wissenschaftssystems („gut“ und „sehr gut“) werden von den internationalen Wissenschaftler/innen bei allen Aspekten – z. T. deutlich – häufiger vergeben als von den deutschen.
Sowohl von deutschen als auch von internationalen Wissenschaftler/innen wird die Autonomie und die Forschungsfreiheit des deutschen Wissenschaftssystems, aber auch die gesellschaftliche Relevanz der Forschung, ihre Innovationsfähigkeit sowie der Zusammenhalt der wissenschaftlichen Gemeinschaft überwiegend als (sehr) gut eingeschätzt. Bestimmte Aspekte werden allerdings nur von einer Minderheit als positiv bewertet. Eine solche kritische Sicht findet sich jedoch nur bei deutschen Forschenden. Dies betrifft das Verhältnis von Forschung und Lehre (nur 44% positive Bewertung), die Wertschätzung durch die Gesellschaft (43%) und die Einschätzung der Leistungsgerechtigkeit im Wissenschaftssystem (32%). Im Kontrast dazu stehen die Einschätzungen der internationalen Wissenschaftler/innen: Jeweils mehr als die Hälfte von ihnen bewertet die genannten Aspekte positiv.