Jährliche Wanderungssalden von zu- und abwandernden wissenschaftlichen Autor/innen sowie Erfinder/innen nach ausgewählten Sitzländern 2008–2020
Seit 2008 erstellt und veröffentlicht die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) im Auftrag der deutschen Bundesregierung das jährliche „Gutachten zu Forschung, Innovation und technologischer Leistungsfähigkeit Deutschlands“ (kurz: EFI-Gutachten). Es beinhaltet Analysen der Stärken und Schwächen des deutschen Innovationssystems im internationalen und zeitlichen Vergleich, Bewertungen zu den Perspektiven Deutschlands als Forschungs- und Innovationsstandort sowie Optimierungsvorschläge für die nationale Forschungs- und Innovationspolitik.
In diesem Rahmen wurden auf Grundlage von bibliometrischen Daten von Elsevier jährliche Wanderungssalden von zu- und abwandernden wissenschaftlichen Autor/innen in wichtigen Sitzländern im Zeitraum 2008 bis 2020 untersucht. Deutschland verzeichnete im Jahr 2008 eine Netto-Abwanderung von 603 wissenschaftlichen Autor/innen und bildete im Vergleich mit den hier betrachteten Ländern somit das Schlusslicht. Im Verlauf des Untersuchungszeitraumes ist jedoch eine kontinuierliche Zuwanderung zu beobachten, sodass seit 2014 ein positives Saldo festzustellen ist. Im Jahr 2020 liegt Deutschland mit 518 zugewanderten wissenschaftlichen Autor/innen im Mittelfeld hinter den USA (+2.206), China (+1.135) und der Schweiz (+932), und vor Japan (-403), Frankreich (1.030), dem Vereinigten Königreich (-1.165) und Indien (-2.664).
Auch wurden anhand von Patentanmeldungen die Zu- und Abwanderungssalden von Erfinder/innen zwischen 2008 und 2020 untersucht. Das einzige Land mit einem positiven Saldo über den gesamten Zeitraum ist die Schweiz. Alle weiteren Länder liegen im negativen Bereich, außer zuletzt Deutschland im Jahr 2020. Seit 2008, mit einer Netto-Abwanderung von 313 Erfinder/innen, wuchs die Zahl schrittweise, sodass es im Jahr 2020 zum ersten Mal zu einer Netto-Zuwanderung von 30 Erfinder/innen kam. Deutschland steht 2020 somit hinter der Schweiz (+132) und noch vor Frankreich (-270), Japan (-346), dem Vereinigten Königreich (-531) und den USA (-1.242).